Glamour und Gutes: Der Brandenburg Ball

von Brigitte Menge

Foto: Annett Ullrich
Foto: Annett Ullrich

Über 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Sport, Kultur und Gesellschaft kamen am 27. Februar zum Brandenburg Ball ins Dorint Hotel Sanssouci in Potsdam. Sie verbanden einen heiteren Abend mit nachdenklichen Momenten und spendeten 25.500 Euro für einen guten Zweck.

Das 4-Sterne-Haus war zum dritten Mal in Folge Gastgeber des wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisses des Landes. Das Team um Hotelchef Stefan von Heine überzeugte mit einem aufmerksamen Service und stresserprobter Freundlichkeit. „Wir haben das Konzept, viele verschiedene Aktionsräume zu offerieren, behalten und sind dabei noch ein bisschen exklusiver  geworden“, berichtet Mark Anton, Sales-Manager des Hauses, das schon im September 2015 damit begann, die glamouröse Veranstaltung vorzubereiten. „Gut geplant ist gut gefeiert“, weiß Stefan von Heine und freut sich über das Event, zu dem in diesem Jahr mehr Gäste kamen als jemals zuvor – manche lange geplant und andere kurz entschlossen, so wie die Unternehmerin Andrea Buchrardi, Inhaberin der Marina am Tiefen See, die sich erst am Samstagvormittag zum Ballbesuch entschloss. „Und schon war da der Satz: Ich hab aber kein Kleid!“ Nun, das flink gekaufte große Schwarze war perfekt und der Abend gerettet.

Über den roten Teppich

Ganz demokratisch rollt der Brandenburg Ball den roten Teppich allen Gästen aus, nicht nur den Prominenten, die nach Potsdam gekommen waren. Begrüßt wurden die Ballbesucher von Beate Fernengel, Präsidentin der IHK Potsdam, und Prof. Dr. Dr. Mario Tobias, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam. Sie schüttelten vielen bekannten Persönlichkeiten die Hände, darunter  Landtagspräsidentin Britta Stark, Wissenschaftsministerin Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, VBKI-Präsident Markus Voigt, Unternehmer Stephan Goericke, Finanzminister Christian Görke, Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, BER-Chef Karsten Mühlenfeld, MBS-Vorstand Andreas Schulz, Universitätspräsident Oliver Günter und Wirtschaftsminister Albrecht Gerber. Viele Blitzlichter klickten bei den Stars auf dem roten Teppich: die schauspielenden Potsdamer Schwestern Gerit und Anja Kling, Filmproduzent Tom Zickler, Schauspielerin Claudia Schmutzler, die mit ihrer Tochter Charley Ann kam, selbst Schauspielerin und nach dem Sieg bei „The Voice of Germany“ erfolgreiche Sängerin, Schauspieler Florian Fitz, Ex-GZSZ-Star Senta-Sofia Delliponti, Sängerin Alexa Feser und – schön wie immer – Topmodel Franziska Knuppe. Zwei bekannte Herren wurden besonders herzlich begrüßt: Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Til Schweiger, der gemeinsam mit Schauspieler und Intendant Dieter Hallervorden nach Potsdam kam.

Gute Laune und ein guter Zweck

Die quirlige Inka Bause moderierte schlagfertig und fröhlich das Programm und bezauberte mit ihrem Charme selbst den Schirmherr, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, der in seiner Eröffnungsrede auf die erfolgreiche Entwicklung des Landes verwies: „Brandenburg geht es so gut wie nie zuvor“ und zugleich der Wirtschaft dankte, dass sie „sich für Menschen, die auf der Flucht sind, engagiert.“ Eine gute Überleitung zur emotionalen Rede von Til Schweiger. Die von ihm gegründete Stiftung setzt sich für die Verbesserung der Chancen von Kindern und Jugendlichen jeglicher Herkunft und ihrer Teilhabe an Bildung und sozialer Integration ein. „In Not geratene Kinder haben keine Lobby“, so der Ehrengast. Zu den Projekten, die die Til Schweiger Foundationunterstützt, gehört das Flüchtlingsprojekt des Fußballvereins Babelsberg 03 „Welcome United 03“. In dieser Mannschaft, die in die Vereinsstrukturen der Babelsberger Kicker integriert ist, spielen Flüchtlinge. Nach dem Eröffnungswalzer war Zeit für ein kurzes Gespräch mit der Gastgeberin des Abends, Beate Fernengel, die sich über die gute Ballstimmung der über 600 Gäste im Saal und im Flanierbereich sichtlich freut. Gelegenheit auch, die Unternehmerin nach ihrem attraktiven Kleid zu fragen. „Die Designerin ist Johanna Riplinger. Sie hat einen Stoff verarbeitet, der in Indien in der klassischen Rosenblütenblätter-Technik hergestellt wird. Frauen hatten die Idee, die herrlich duftenden Rosen, die fast täglich in verschiedenen Tempeln geopfert werden, zu sammeln, um aus den Blütenblättern Farbe zu gewinnen. In aufwendiger Handarbeit werden die getrockneten Blütenblätter auf Stoff gelegt, wo sie in einem Dampfverfahren ihren permanenten Abdruck auf dem Stoff hinterlassen. Das wird Eco-Print genannt und ist eine komplett umweltfreundliche, natürliche Art zu drucken“, erklärt die Mode-Fachfrau.

Zwischen Austern und Currywurst

„Jetzt kommt langsam das Lampenfieber“, verriet der Küchenchef des Hauses, René Christ, kurz bevor die ersten Ballgäste über den roten Teppich flanierten. „Aber wir sind gut vorbereitet und alle sind gebrieft.“ Den Gästen schmeckte das vielseitige Angebot mit kulinarischen Ausflügen in die Feinschmeckerregionen der Welt, darunter 800 Austern Fines de Claire. An den Tischen serviert wurden u. a. Bisquit Shells gefüllt mit: Spargel-Schwarzwurzelcreme, Räucherlachsmousse, Frühlings-Frischkäsecreme sowie herzhafte Petit Fours. Der Tipp des Küchenchefs? „Die Chorizo-Schaumsuppe mit Zitroneneis und die Spezialitäten aus der Wok-Pfanne sollte man unbedingt probieren“, sagte es und verschwand eilig zu seiner emsig arbeitenden Mannschaft. Diese offerierte an den verschiedenen Live-Stationen Köstlichkeiten wie zarte Maishänchenbrust an Marktgemüse mit getrüffelten Gnocchi, Skrei im Baconmantel sowie rosa gebratene Ruppiner Weide-lammkeule mit Rosmarinjus und Olivenkartoffeln. Höchstes Lob der Gäste gab’s für das Dessert-Buffet, das farbenfroh und köstlich für die notwendige Energiezufuhr für unermüdliche Tänzer sorgte. Um Mitternacht wurde ein Klassiker gefeiert: die Berliner Currywurst, die inzwischen auf eine erfolgreiche Ballkarriere blicken kann.

Tanzen, Feiern und 25.500 Euro

Für den richtigen Sound des Ballabends sorgte die Chris Gentleman Group, Sängerin Alexa Feser überzeugte mit Balladen am Klavier und Tom Gaebel begeisterte mit einer musikalischen Gute-Laune-Mischung. Die Livehouseband sorgte bis weit nach Mitternacht für eine volle Tanzfläche in der Lounge. Sowohl die Tombola als auch die originelle Idee, Krawatten zu versteigern, sorgten dafür, dass die Spendensumme immer weiter in die Höhe kletterte. Til Schweiger und Dieter Hallervorden opferten ihre Schlipse und „Wer wird Millionär?“-Gewinner Leon Windscheid die Krawatte, die er von Quizmaster Günther Jauch bekam. Er ersteigerte sie dann aber selbst wieder für tausend Euro und bekam als Dankeschön die von Dieter Hallervorden und Til Schweiger noch dazu. Versteigert wurde auch ein von Bundestrainer Jogi Löw gestiftetes Vier-Sterne-Trikot der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Es ging für 5.000 Euro an den Steuerberater von Dieter Hallervorden.

Am Ende der Ballnacht standen stolze 25.500 Euro auf dem Spendenscheck. Ein glanzvoller Abend.