Brandenburg schmeckt! Immer mehr Verbraucher wollen wissen, was in die Tüten und auf die Teller kommt. Wer regionale Lebensmittel kauft, vermeidet Transportkilometer, stärkt die lokalen Hersteller und erlebt den ursprünglichen Geschmack der Jahreszeit und der verschiedenen Landschaften Brandenburgs. Landwirte, Fischer, Jäger, Gärtner und andere regionale Produzenten stellen mit Leidenschaft und Erfahrungen Lebensmittel her, die ein Stück Kulturgut sind. Bei unserer Recherche fanden wir nicht nur schmackhafte Spezialitäten, sondern auch spannende Geschichten über die (Wieder-)Belebung traditioneller Herstellungsverfahren und die tiefe Liebe der Erzeuger zu dem Landstrich, in dem sie leben. Ganz gleich, ob Apfelwein aus der Uckermark oder Büffelkäse … – die Hersteller sind sympathische Botschafter ihrer Region.
Apfel- und Birnensecco aus der Uckermark Edda Müller und Florian Pofitlich erweckten mit ökologischer Umsicht nicht nur das denkmalgeschützte Ensemble der Wirtschaftgebäude des Gutshofes in Kraatz zu neuem Leben, sondern kümmern sich auch leidenschaftlich um die Obstbäume in der uckermärkischen Landschaft. Die alten, hochgewachsenen Apfel- und Birnensorten sind das Geheimnis der Geschmacksvielfalt und Intensität in den Weinen und Säften vom Gutshof Kraatz. Auf dem Gutshof wird ein trocken ausgebauter Wein – kalt und schonend vergoren, mit einem Alkoholgehalt von 5 % bis 8 % Vol. – gekeltert. Der Alkoholgehalt wird dabei ausschließlich durch den Fruchtzucker der ausgereiften Äpfel und Birnen bestimmt. Eine wahre Freude für Entdecker, denn gerade Apfelwein besitzt ein eigenes Spektrum, das weit über die eigentlichen Apfelaromen hinausgeht. Denn neben den vordergründig vorhandenen apfeligen Noten hat er eine Vielzahl von geschmacklichen Nuancen zu bieten, die vor allem im direkten Vergleich verschiedener Sorten „erschmeckt“ werden können. www.gutshof-kraatz.de
Preisgekürt: Johannisbrot aus Johannisroggen Hofladen und Hofgastronomie – fernab aller Anonymität von Lebensmitteln offeriert das Lausitzer Gut Neu Sacro Produkte aus dem Neißetal. Zur Grünen Woche 2015 wurde das Johannisbrot vom Gutshof mit dem Marketingpreis von pro agro Brandenburg ausgezeichnet, ein neues Brot aus alter Sorte – angebaut, verarbeitet und vermarktet durch regionale Zusammenarbeit. Waldstaudenroggen oder Johannisroggen ist eine alte Roggensorte und wird auch oft „Urroggen“ genannt. Der widerstandsfähige, geschmacksintensive, gut verträgliche Johannisroggen wird von der Bauern AG Neißetal angebaut. Die Inhaltstoffe bleiben auch beim Mahlen erhalten. In der Spreewaldmühle in Burg trifft „Altes Korn“ auf „Alte Technik“. Bei der Verarbeitung des Getreides verbindet die Mühle traditionelle Technik mit neuestem Know-how, um die bestmöglichen Produkte aus den wertvollen Rohstoffen herzustellen. Auch bei der Herstellung der Backwaren vertraut man auf die jahrelangen Erfahrungen von einem Bäckermeister aus der Region – der Bäckerei Merschank in Forst (Lausitz). www.gut-neusacro.de
Wasserbüffel in Jüterbog Am östlichen Stadtrand von Jüterbog grasen die imposanten Wasserbüffel. 1998 begann Landwirt Uwe Höft mit 30 weiblichen und zwei männlichen Büffeln, heute zählt der ökologische Büffelhof 200 Tiere. Nicht nur die Milch und das Fleisch der Wasserbüffel, sondern auch die Tiere an sich sind etwas ganz Besonderes. Sie artgerecht zu halten, stand für die „Bobalis“ Agrargesellschaft – angelehnt an die lateinische Büffelbezeichnung bubalus – von Anbeginn außer Frage. Der Geschmack der Wasserbüffelmilch ist süß, mit einer leicht nussigen Note. Kuhmilchallergiker vertragen Büffelmilchprodukte gut, da sich das Milcheiweiß des Büffels vom Milcheiweiß des Hausrindes strukturell unterscheidet. In der Hofkäserei wird die Büffelmilch zu Büffelmozzarella, gereiftem Büffelkäse natur oder geräuchert, Büffeljoghurt und Büffelfrischkäse (Ricotta) verarbeitet. Die Verarbeitung erfolgt in Handarbeit; Konservierungsstoffe und Stabilisatoren werden grundsätzlich nicht verwendet. www.bobalis.de
Aus dem Fläminger Genussland Herren eines ganzen Genusslandes rund um Reinsdorf südöstlich von Jüterbog sind Ronny und Tino Ryll. Von hier kommen die Fläminger Öle, die sich durch einen intensiven saattypischen Geschmack auszeichnen. Diesen erreichen die Genussländler vor allem durch den eigenen Anbau, durch den sie das Wachstum der Ölpflanzen bis zur Ernte täglich begleiten. Damit das Öl auf dem Punkt genau seinen Geschmack entfalten kann, ernten Ronny und Tino Ryll zum optimalen Erntezeitpunkt (Reifegrad) und lassen höchste Sorgfalt walten in allen Phasen der handwerklichen Herstellung von Grob- und Feinreinigung bis hin zur kühlen und dunklen Lagerung der Saat. Die Öle werden schonend kaltgepresst (Erstpressung), sind mühlenfrisch, nicht raffiniert und sortenrein. Die Ölsaaten werden mit der Schale gepresst, denn gerade in ihr befindet sich der Großteil der Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Vom Genussland kommen: Raps-, Sonnenblumen-, Lein-, Leindotter-, Senf-, Mohn-, Sanddornfrucht, Sanddornkern- und Kürbiskernöl sowie Rapsöl barrique. www.flaeminger-genussland.de
Rosenduft in Flaschen „von Blythen“ ist die mittelaltdeutsche Schreibweise für „von Blüten“ und verweist auf die lange Tradition, die Blüten in der Esskultur haben. Aus diesen blühenden Kostbarkeiten fertigt Martina Göldner-Kabitzsch in Schöneiche viele Delikatessen wie Sirup, Konfitüren, Gelees, Marinaden, Chutneys, Essig, Liköre und Gewürze. Wir entschieden uns ganz standesgemäß für die Königin der Blumen, und das nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern vor allem wegen ihres betörenden Duftes. In diesem Sirup entfalten duftende Damaszena-Rosenblüten ihr volles Aroma und veredeln Mineralwasser, Sekt, Tee, Früchte, Süßspeisen und Desserts – eine wunderbare Zutat für die Frühlings- und Sommerküche.Und wer schon vor seinem Besuch in der Schöneicher Manufaktur Appetit bekommt, den Rosenlikör (4,95€/100 g) gibt’s auch im Online-Shop. www.von-blythen.de
Zappelfrisch: Forellen aus Rottstock Auf dem Forellenhof Rottstock begegnen sich Wanderer, Angler und Freunde regionaler Küche. Die Anlage im Hohen Fläming beherbergt 25 Teiche mit Forellen, Stör, Lachsforellen und Saiblingen, deren Wasser aus der traditionsreichen Gesundbrunnenquelle gespeist wird. Schon vor 100 Jahren wurde die Teichwirtschaft geschaffen, die heute auch ein beliebtes Ausflugsziel ist und mit dem Ansatz „Genuss und Natur” von den Gastgebern Susanne Finsterer und Matthias Engels betrieben wird. Im Hofladen gibt es frische Fischgerichte zu genießen und Spezialitäten wie die Bratforelle oder den geräucherten Stör zu kaufen. In sechs Räucheröfen mit Holz aus dem eigenen Wald werden Forellen, Stör und Saiblinge, aber auch Lachs, Heilbutt, Rotbarsch und Makrelen, veredelt. Die Herstellung der Räucherware erfolgt ebenso wie die der hausgemachten Fischsalate nach gut gehüteten traditionellen Rezepten. Kooperationen mit weiteren Anbietern aus dem Tourismus und die Einbeziehung der Region werden in Rottstock großgeschrieben, wobei Susanne Finsterer und Matthias Engels ihren Fisch auch bis in die Berliner Spitzengastronomie liefern. Seit gut einem Jahrfahren Fahrradfreunde auf der Route 4 der historischen Stadtkernroute direkt auf den Forellenhof. www.forellenhof-rottstock.de
Müller-Thurgau aus Werder Seit über 700 Jahren wächst in Werder (Havel) Wein. Auf dem Werderaner Wachtelberg keltert Dr. Manfred Lindicke gemeinsam mit Ehefrau Bettina und Tochter Katharina interessante und hochwertige Weine, darunter einen Müller-Thurgau mit einer angenehmen Muskatnote und dezenten Säure. Die Aromen von Apfel, Zitrusfrucht, Litschi und Muskatnuss machen den Wein vom Werderaner Wachtelberg zu einem idealen Spargel-Begleiter. Zu Ostern öffnet die Weinbauern-Familie wieder ihre Straußwirtschaft „Weintiene“, von der aus der Gast neben den Weinen einen reizvollen Panorama-Blick über Werder genießen kann. www.weinbau-lindicke.de