… urteilte Top-Model Eva Padberg, als sie sich nach dem Schminken von Make-up-Artistin Christina Roth verabschiedete. UND GRETEL ist der Name einer hochwertigen, dekorativen und zertifizierten Naturkosmetik-Marke im High Fashion Bereich.
Erfunden, entwickelt und erfolgreich auf dem europäischen Markt platziert von einem femininen Power-Duo: der international agierenden Make-up-Artistin Christina Roth und der Marketing- Fachfrau Stephanie Dettmann. Im Januar 2015 ging UND GRETEL Naturkosmetik GmbH an den Start. Wir trafen die beiden Frauen mitten im Umzug ins neue Firmendomizil in der Winsstraße im Prenzlauer Berg.
UND GRETEL platzt aus allen Nähten … Stephanie Dettmann: … nicht nur die Firma. (Sie zeigt lachend auf ihren kugelrunden Bauch, denn sie ist mit ihrem zweiten Kind im neunten Monat schwanger.)
Wie entstand die Idee, dekorative Kosmetik mit kompromisslos natürlichen Inhaltsstoffen, die höchsten Ansprüchen gerecht wird, zu entwickeln? Christina Roth: Vor über zehn Jahren fragte mich ein guter Freund: Christina, hast du dich eigentlich schon mal gefragt, womit du schminkst? Meine Antwort: mit guten Sachen, denn es waren die Produkte mit den großen Namen. Parallel dazu äußerten internationale Schauspielerinnen, die ich schminkte, den Wunsch nach etwas Gesundem auf der Haut. Das war die Zeit, in der sich im pflegenden Kosmetikbereich immer mehr Bio-Produkte durchsetzten. So sensibilisiert begab ich mich auf die Suche und schnell wurde offensichtlich, dass sich das Angebot im Bereich der dekorativen Kosmetik in zwei Gruppen aufteilt. Einmal die gesunden Produkte, die aber nicht fashionkompatibel waren, also nicht den Profi-Ansprüchen vor der Kamera und auf dem Laufsteg standhielten. Und zum anderen die Produkte im konventionellen Mark sowie im Fashion-Kontext. Die waren ungesund oder sogar giftig. Da stand meine Entscheidung fest: Das wollte ich nicht mehr! Keine Kompromisse mehr. Stattdessen Make-up ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen.
Stephanie Dettmann: Eine wirklich geniale Idee, weil ich zu diesem Zeitpunkt – da lernten wir uns gerade kennen – überzeugt war, dass es das doch längst geben müsse.
Wie sind Sie mit den Vorbehalten umgegangen, dass „öko“ und dekorative Kosmetik nicht zusammengehen? Stephanie Dettmann: Für uns muss Kosmetik nicht nur gut aussehen und schöner machen, sondern auch gut tun. UND GRETEL greift ausschließlich auf hochwertigste Inhaltsstoffe zurück, wie nur die Natur selbst sie zu bieten hat. Ohne synthetische Konservierung. Ohne chemische Inhaltsstoffe. Ohne Tierversuche. Wir haben uns beim BDIH (Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel) zertifizieren lassen. Wer UND GRETEL benutzt, merkt ganz schnell, wie schön sich „öko“ anfasst und anfühlt.
Wo ist eigentlich Hänsel abgeblieben? Christina Roth: Es sollte ein deutscher Name sein. Märchen stehen für alte und stabile Werte. Weglassen macht ja oft Dinge erst sichtbar. Für wen macht sich frau schön? Die märchenhafte Rettung der beiden ist Gretels Mut und Intuition zu verdanken. Zudem lässt der Name viele originelle Wortspiele zu. Stephanie Dettmann: Er ist sehr feminin, unangepasst, und Hänsel schwingt ja immer ein bisschen mit, schließlich haben wir auch viele männliche Kunden, da UND GRETEL HD-tauglich ist. Das schätzen Akteure vor der Kamera.
Auf den ersten Blick erscheint das GRETEL-Sortiment in der sexy-sachlichen Verpackung klein. Christina Roth: UND GRETEL reduziert nachhaltig auf das Notwendige. Man braucht – auch bei internationalen Film-, Mode- und Werbungsaufnahmen – nicht viel, sondern das Richtige. Auch der Markt bestätigt uns in diesem Vorgehen. Die Konsumentin lernt schnell, mit diesem bewusst reduzierten Sortiment – das man wunderbar mischen kann – umzugehen. Die Produkte tragen Namen von Elementen, deren Sprachwurzeln im Mittelhochdeutschen und Angelsächsischen liegen, was international vertraut klingt.
Wie darf man sich die gemeinsamen Anfänge vorstellen? Stephanie Dettmann: Es gab die Idee, den Namen und das Sortiment, das war 2009. Da wussten wir auch, dass wir beide gemeinsam dieses Projekt rocken wollen. Wir haben dann Coachings zur Unternehmensgründung besucht und den Businessplan geschrieben. Dabei stellten wir übrigens fest, wie viele Angebote es für Gründerinnen in Berlin gibt. Das ist toll! Wir haben in dieser Zeit beide noch gearbeitet und in jeder freien Minute saßen wir entweder in Christinas oder in unserer Küche und sorgten dafür, dass UND GRETEL wachsen kann. Christina als Profi hat die Produkte entwickelt und hat sie hoch und ’runter getestet. Wir sind zu Messen gefahren und haben Kontakte zu Herstellern aufgebaut. Das war eine Wahnsinnszeit, wir haben den Start des Unternehmens fast sechs Jahre lang vorbereitet und gearbeitet, gearbeitet und gearbeitet.
Welche Investitionssumme rief denn der Businessplan auf? Stephanie Dettmann: Sie war siebenstellig.
Verursacht eine solche Summe nicht schlaflose Nächte? Stephanie Dettmann: Wir waren zuallererst bei der Berliner Volksbank und bereits nach dem ersten Gespräch spürten wir das Vertrauen in das, was wir tun. Die Finanzierung übernahm die Volksbank mit ihrem Partner, der BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg. Von ihr bekamen wir dann noch die Offerte über 100.000 Euro durch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg (MBG), womit verhindert wurde, dass wir noch mehr Anteile am Unternehmen abgeben mussten. Christina Roth: Wir wussten sehr genau, was auf uns zukommt. Ich hätte allerdings nie gedacht, dass wir in den Banken auf Menschen treffen, die das Riesenpotenzial von UND GRETEL erkennen und sich dafür begeistern. So hatte ich bis dahin Banken nie wahrgenommen. Ich habe in diesem Prozess Vertrauen in eine Bank erst gewonnen. Bis dahin dachte ich immer, es geht nur ums Geld.
Was ist für Sie Schönheit? Stephanie Dettmann: Etwas sehr Individuelles. Deshalb haben wir auch kein Marken-Testimonial. UND GRETEL ist für den Teenager, der den ersten Lipgloss probiert, genauso wie für die Grande Dame. Schönheit strahlt Wohlfühlen aus. Jede/r kann sich „aufgreteln“.