Es ist wohl die außergewöhnlichste Begegnung von Bankern und Unternehmern: Am 21. Mai kämpften zum zehnten Mal Brandenburger Wirtschafts- und Finanzunternehmen auf dem 800 Meter langen Spreewaldring in der Lausitz beim Brandenburg-Cup um Sekunden, Ideallinie, Sieg und gute Platzierungen.
Kein Rückblick ohne Zahlen: „In diesen zehn Jahren waren 91 verschiedene Teams am Start, durchschnittlich 34 Mannschaften jährlich“, resümiert Dr. Miloš Stefanović, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Brandenburg, der 2007 die Idee für diesen adrenalinhaltigen Wettkampf hatte. Er kündigte an, dass die Bürgschaftsbank nach zehn Jahren die Schirmherrschaft des Cups abgeben wird. „Wir unterstützen die Veranstaltung aber weiterhin“, versprach Miloš Stefanović. Seit Beginn gehört es zum Reglement des Brandenburg-Cups, dass Banken und Wirtschaftsunternehmen in paritätischer Anzahl vertreten sind. Acht Mannschaften bewiesen Kondition und Durchhaltevermögen, denn sie kämpften in allen Jahren um Bestzeiten im harten Kart mit den 9 PS: Berliner Volksbank, Bürgschaftsbank Brandenburg, HypoVereinsbank, SIK-Holzgestaltungs GmbH aus Niedergörsdorf sowie die Sparkassen Oder-Spree, Elbe-Elster, Spree-Neiße und die Mittelbrandenburgische Sparkasse. Hans- Peter Zielke vom Team der HypoVereinsbank gehört zu den Ausnahme-Fahrern, die alle zehn Rennen fuhren. Er erinnert sich an Wettkämpfe in strömendem Regen und bei Mittelmeer- Temperaturen. „In jedem Fall gibt es vor- und nachher viel Gesprächsstoff“, meint er. Zum Team gehört – wie im Reglement festgeschrieben – eine Frau. „Adrienne Menz ist unsere Prinzessin. Alles, was sie sagt, machen wir.“ Die junge Frau antwortet schlagfertig: „Wenn’s nur im Büro auch so klappen würde.“"
Die Unternehmen ART+COM AG aus Berlin, Franke Aquarotter GmbH aus Ludwigsfelde und M+R Filtermedien aus Wandlitz starteten 2016 erstmals beim Brandenburg-Cup. Für Torsten-Sven Birkholz, Firmenchef der M+R Filtermedien, war vor allem der Teamgeist des Wettbewerbs Grund, seine Mannschaft zu nominieren. „Ich denke mal, wir gewinnen die Rennschnecke als Letzter“, meint er lachend. Aber über Preisträger wird gesprochen.
Das PR-Ziel hat das sympathische Team aus Wandlitz jedenfalls erreicht! Den Wettbewerb machten andere unter sich aus. Nach 139 Runden fuhren die „Asphalthobel“ vom Fräsdienst Feind den Sieg erneut nach Hause und verteidigten somit den Wanderpokal aus dem Vorjahr. Nur 30,31 Sekunden später überquerte das Kart der Sparkasse Spree-Neiße die Ziellinie und brachte dem Team somit einen umkämpften 2. Platz. Mit einer Runde Abstand fuhr das „S-OS-Geschwader“ der Sparkasse Oder-Spree als Dritter durch das Ziel.
Die Kartbahn erwies sich zwischen Boxengasse, Circuit und Freizeitangeboten als perfekter Gastgeber. „Das Reglement für den Cup, der in dieser Form einmalig ist, wuchs mit den Jahren“, resümierte Reinhard Budde, Geschäftsführer des Mitveranstalters Spreewaldring Kart-Center GmbH, dessen T-Shirt den Aufdruck „20 Jahre Kart-Center“ trägt. Die heute hochmoderne Anlage mit LED-Wand und bestens gepflegten Fahrzeugen nutzen viele Unternehmen für Firmenevents. Für Reinhard Budde ein erfreulicher Trend: Weihnachtsfeiern, die in den Sommer und auf die Kartbahn verlegt werden.
7.000 Euro gegen Blutkrebs
Die Startgelder des Brandenburg- Cups werden traditionell für gemeinnützige Zwecke gespendet. In den vergangenen Jahren wurden insgesamt fast 50.000 Euro unter anderem an den Kinderhilfsverein für Tschernobyl, die Brandenburger Initiative „Familien in Not“, den Kinderhospizdienst „Pusteblume” und Fliedners Sozialpädagogische Familienhilfe gespendet. In diesem Jahr gingen die Startgelder an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die passende Stammzellspender an Menschen mit Blutkrebs vermittelt. Mit mehr als sechs Millionen Registrierten ist sie die weltweit größte Stammzellspenderdatei. „Jede Typisierung kostet 40 Euro, die über Spendengelder finanziert wird“, erklärt Arne Gebhardt, der als Mitarbeiter der DKMS in Waldow vor Ort war und Teilnehmern und Gästen die Möglichkeit bot, sich typisieren zu lassen. Zugleich beantwortete er viele Fragen rund um Typisierung und Knochenmarkspende und beseitigte so manches Missverständnis. 5.000 Euro kamen durch Spenden der Veranstalter Bürgschaftsbank Brandenburg und Spreewaldring Kart-Center sowie die Startgelder zusammen. Die Unternehmen Brauckmann Boote, ILB Brandenburg, M+R Filtermedien, VEINLAND und Kurt Eulzer Druck Hennigsdorf sorgten spontan vor Ort dafür, dass auf dem Scheck zur Übergabe 7.000 Euro standen, wobei insbesondere die Glückwunschkarten- Drucker aus Hennigsdorf besonders großzügig spendeten – ein Tag mit vielen Emotionen und mehr als nur einem Gewinner.
www.brb-cup.de www.kart-center.de www.dkms.de