Rund 120 offizielle Auftritte absolvierte Sarah Wladasch in ihrer Regierungszeit – ein Rekord! Für ein Jahr war die junge Frau, die in Potsdam lebt und in Beelitz arbeitet, Spargelkönigin.
Zur Königin wird frau in Brandenburgs Spargelhauptstadt nicht durch die Geburt in einer royalen Familie. Wissen, Fleiß, dazu eine große Portion Ausstrahlung und Charme stellte Sarah bei der Königinnen-Wahl im Vorfrühling unter Beweis. Kritische Prüfer waren Mitglieder des Beelitzer Spargelvereins, der 1997 mit Marion Falckenthal die erste Königliche Hoheit wählte. In den Wochen vor der Prüfung paukte Sarah und lernte alles rund um das königliche Gemüse: botanische Herkunft, Historie, Anbau, Wachstum, Inhaltsstoffe, Ernte, Verarbeitung und Zubereitung. Dabei konnte sie auf einen gesunden Wissensfundus aufbauen, denn „schon als Kind habe ich viel Zeit bei meinen Großeltern und meiner Uroma in Wittbrietzen – heute ein Ortsteil von Beelitz – verbracht“, berichtet die amtierende Königin. Der Spargel wuchs im Garten und auch kleine Prinzessinnen lernen schnell, wie die weißen Stangen gestochen werden. Später arbeitete Sarah Wladasch neben Lehre und Studium vor allem während der Saison auf dem Hof von Spargelbauer Jakobs. Immer, wenn sie eine Frage der Besucher nicht beantworten konnte, suchte sie die Antwort bei den Spargelbauern oder in den Büchern. „Ich gebe ja zu, dass ich gern alles, was ich tue, perfekt machen möchte“, bekennt sie lächelnd. Perfekt hat sie jedenfalls auch ihre Zeitpläne gemanagt, denn neben dem Beruf absolviert Frau Königin gegenwärtig ein Fernstudium im Pflegemanagement. Nach dem Abitur lernte Sarah Zahntechnikerin, merkte dann aber schnell, dass diesem Beruf etwas für sie ganz Wichtiges fehlt: der Kontakt zu Menschen. So entschied sie sich für eine Arbeit im privaten Pflegedienst, den ihre Mutter seit über 20 Jahren in Beelitz betreibt. Die Firmenchefin drückte in diesem Jahr ab und an ein Auge zu, wenn ihre königliche Mitarbeiterin den Amtsgeschäften nachging und den Pflegekittel gegen das pinkfarbene lange Kleid eintauschte, dem manchmal zwischen zwei Auftritten kaum Zeit zum Trocknen blieb."
Als 20. Beelitzer Spargelkönigin eröffnete sie die Spargelsaison 2016, besuchte fast alle Spargelhöfe der Region und war zwischen Hoffest des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und Sommerfest der Landesregierung royaler Gast vieler Veranstaltungen. Was bleibt? „Es war eine tolle Zeit“, schwärmt die Noch- Königin, die zur Grünen Woche einen ihrer letzten großen Auftritte absolviert. „Ich habe in diesen Monaten Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen kennengelernt, war Gast vieler Events und habe dazu beigetragen, die Marke ‚Beelitzer Spargel‘ noch bekannter zu machen. Erlebnisse, die ich mit 19 meiner Vorgängerinnen teile.“ Jetzt freut sie sich auf mehr freie Zeit und „auf den ersten frischen Spargel im April“.
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