Viel Bewegung und gesunde Ernährung sind die Grundpfeiler von Präventionskursen, die die Sport- und Tourismusfachfrau Karin Smettan maßgeblich mitentwickelte. In diesem Frühjahr starteten die ersten Kurse. Warum die eigene Initiative so wichtig ist und wie die Krankenkassen das unterstützen, wollten wir wissen.
Wann sollte Gesundheitsprävention auf dem Lebenskalender stehen?
So früh wie möglich, damit Bewegungsarmut und Übergewicht gar nicht erst dazu führen können, krank zu werden. Also am besten von Kindesbeinen an. Ein gutes Beispiel ist die Kneipp-Kita in Buckow, die das ganzheitliche Gesundheitskonzept des Wasserdoktors und Kräuterpfarrers umsetzt. Von ihm stammt der Satz, der Gesundheits-Prävention treffend beschreibt: „Wenn die Menschen nur halb so viel Sorgfalt darauf verwenden würden, gesund zu bleiben und verständig zu leben, wie sie heute darauf verwenden, um krank zu werden – die Hälfte ihrer Krankheiten bliebe ihnen erspart.“
Aber nun sind die meisten unserer Leser in der zweiten Hälfte des Lebens.
Das ist doch kein Grund, nicht endlich die vielen guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Wir haben bei der Konzeption der Präventionskurse festgestellt, dass gerade Menschen, die aus dem aktiven Berufsleben altersbedingt ausscheiden, den festen Wunsch haben, die neue freie Zeit sinnvoll für sich selbst zu nutzen.
Und wie finden Entschlossene die passenden Angebote?
Da gibt es viele Möglichkeiten: Medien, Gespräche und natürlich die Krankenkassen, die nicht nur gute Tipps haben, sondern eigene Aktivitäten auch finanziell unterstützen. Darauf haben gesetzlich Versicherte auf der Grundlage des neuen Präventionsgesetzes vom vergangenen Jahr einen rechtlichen Anspruch.
Das gilt generell?
Ja. Wir stellen aber immer wieder fest, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie einen gesetzlich geregelten Anspruch auf diese finanzielle Leistung haben. Die ist allerdings an gesetzlich fixierte Qualitätsvorgaben gebunden oder, einfacher gesagt: Die Trainer müssen bei der zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert sein. Darüber hinaus gewähren Krankenkasse teilweise weitere finanzielle Unterstützungen, wie beispielsweise Zuschüsse für Kost und Logis bei den Kursen „Urlaub trifft Gesundheit“.
Mein Tipp: Eine Nachfrage lohnt immer. Und das auch bei Privatversicherten.
Was ist der Kerngedanke dieser neuen Kurse?
Die Teilnehmer nutzen den Hotelaufenthalt, um fernab vom Alltag in der Urlaubszeit effektiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Auf dem Plan stehen Wissensvermittlung und tägliche Übungseinheiten – all das gemeinsam in der Gruppe, mit viel Spaß, Geselligkeit und in einer Umgebung, die die Annehmlichkeiten eines komfortablen Wellnesshotels mit gesunder saisonalregionaler Ernährung vereint. Dazu viel Natur sowie verschiedene Kultur- und Freizeitangebote. Die Gruppe ist wichtig, denn deren Dynamik vertreibt erfahrungsgemäß den „inneren Schweinehund“, der manchmal ganz schön laut bellt. Für manchen ist „Urlaub trifft Gesundheit“ eine Art Initialzündung, andere werden bestärkt in ihren schon vorhandenen Aktivitäten und können hier Wissen und Technik vervollkommnen. Die Trainer motivieren jeden einzelnen, die erworbenen Kenntnisse und das neue Können zukünftig in den Alltag zu integrieren.
Die Bestandteile: zertifizierte Kurse, gute Hotels, Wellnesseinrichtungen, regionale Küche, gesunde Natur und Kulturangebote, sind an vielen Orten Brandenburgs vorhanden.
Ja, natürlich, und es gibt ja auch schon verschiedene, qualitativ hochwertige Angebote, die Bewegung und gesunde Ernährung verbinden. Exemplarisch dafür stehen die Brandenburger Heilbäder und die Thermenorte. Aber sowohl die Erwartungen der Gäste als auch die Gegebenheiten vor Ort haben sich in den letzten Jahren stetig verändert. Die Gäste erwarten Komplettangebote und wissen zugleich, dass die Erhaltung bzw. Verbesserung ihrer Gesundheit nicht zum Nulltarif zu haben ist. In Prävention zu investieren, ist eine gute Anlage für kommende Jahre. Hoteliers sind gut beraten, sich mit regionalen Anbietern – ich denke dabei an Trainer, Kultureinrichtungen, Abenteuersportarten, aber auch regionale Produzenten – zusammenzuschließen, um attraktive Pakete zu schnüren. Das alles funktioniert aber nur mit guten Fachkräften.
In den zertifizierten Kursen geht es speziell um Nordic Walking. Welche sportlichen Alleskönner gibt es außerdem?
Da ist in erster Linie noch Schwimmen, Radfahren und im Winter Langlauf zu nennen. Alles Sportarten ohne hohes Verletzungsrisiko, die man bis ins hohe Alter betreiben kann.
Und was tun Sie persönlich?
Ich gehe wöchentlich einmal schwimmen, zum Pilates und in die Sauna. Die Bewegung ist bei mir fest in den Alltag integriert, also Treppe statt Fahrstuhl, Füße statt Auto, wenn immer es sinnvoll und zeitlich möglich ist.
Mehr zu den zertifizierten Kursen „Wissen macht schlank“ und „Nordic Walking“ unter: www.quality-hotel-vital.de www.muehlvitalresort.de