Anna Maria Kaufmann, René Kollo, Eva Lind, Jochen Kowalski, Deborah Sasson … sie alle standen schon auf der Bühne inmitten der imposanten Backsteinkulisse der Alten Ölmühle in Wittenberge. Am 14. und 15. Juli werden die 18. Elblandfestspiele zum Treff punkt für Menschen, die Musik in ihren vielen unterschiedlichen Klangfarben lieben.
Während in den letzten Jahren stets eine europäische Region oder ein musikalisches Thema die Open-air-Gala-Konzerte prägte, heißt es in diesem Jahr „Ein Sommer an der Elbe – Welthits in Wittenberge“. Internationale Solisten werden mit dem klanggewaltigen Deutschen Filmorchester Potsdam- Babelsberg Erfolge zwischen „Summertime“, Vivaldis Sommerthema aus den „Vier Jahreszeiten“ und Udo-Jürgens-Liedern präsentieren. Musik, die rund um den Globus den Rhythmus des Sommers begleitet. Erstmals führt in diesem Jahr Tagesschau- Sprecher Jens Riewa durch die beiden Festspiel-Abende. „Vielfalt gehört zu uns wie Sommer und Elbe. Vielfalt, die von Oper und Operette über Musical, Filmmusik, Klassik und Jazz bis hin zu Rock und Pop reicht“, berichtet Michael Hansen, der seit 2002 Präsident der Gesellschaft „Elblandfestspiele“ e. V. und deren Künstlerischer Leiter ist. Der Sänger, Komponist und Produzent erinnert sich noch an die Anfangsjahre, als die Alte Ölmühle ein Bild des Jammers bot. Es war vor allem die Initiative und die Tatkraft des Unternehmers Lutz Lange, der gemeinsam mit Sohn Jan das denkmalgeschützte Ensemble mit Hotel, Brauhaus und Schaubrauerei vor dem Verfall bewahrte. Anerkennung dafür gab es bei der Internationalen Tourismus-Börse 2017: Die Alte Ölmühle wurde mit dem Tourismuspreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Die Langes formten ein vielgestaltiges Profil zwischen Tourismus, Kultur und Freizeitsport. Längst ist die Alte Ölmühle mit ihrer großartigen Kulisse Teil der Inszenierung glanzvoller Festivalabende. Künstler, Gäste und Techniker genießen den Service des Hotels, das direkt am Elbufer steht. Lutz Lange gehört von Beginn an zum Verein Elblandfestspiele, der ein ganzes Jahr gemeinsam dafür arbeitet, dass dieses Event ein Ereignis wird, das weit über die Prignitz ausstrahlt. „Die Elblandfestspiele würden ohne diese tiefe regionale Verankerung gar nicht funktionieren“, so Wolfgang Weiß, Geschäftsführer der Cleo Schreibgeräte GmbH in Bad Wilsnack und Vizepräsident der Elblandfestspiele. Das Unternehmen, in dem feine Schreibgeräte in Handarbeit entstehen, unterstützt das Sommerfestival seit den Gründungsjahren. „Die ganze Region freut sich auf die Konzerte, die Stimmung und die heitere Atmosphäre der musikalischen Abende am Ufer der Elbe mit Abschlussfeuerwerk“, so der Cleo-Chef. Michael Hansen beschreibt das gern als „Sponsorenfamilie“, denn „alle arbeiten verlässlich zusammen und ziehen an einem Strang, und das ist durchaus etwas Besonderes. Wir achten natürlich genau darauf, dass wir die Dienstleistungen rund um die Elblandfestspiele aus der Region beziehen.“"
Familiär geht es bei der traditionellen Kaffeetafel am Festivalsamstag zu, bei der Gastgeber Michael Hansen und Bürgermeister Dr. Oliver Hermann eine riesige Festivaltorte – gebacken vom Wittenberger Bäcker Lars Erfert – auf dem Tisch platzieren, um den sich Gäste und Künstler versammeln. Kaffeeklatsch eben, und „gar nicht so selten gibt es spontan A-cappella-Gesangseinlagen“, berichtet Michael Hansen. An einem Strang ziehen die Sponsoren auch bei der jährlichen Charity-Aktion der Elblandfestspiele. „Wir laden stets Kinder des Wittenberger Stadtferienlagers zu uns ein. Das sind Mädchen und Jungen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurden. Meist sind sie zuerst skeptisch und sicherlich halten sie uns auch für ein bisschen altmodisch“, erklärt Festivalchef Hansen lächelnd. „Aber spätestens, wenn sie den Ü-Wagen des rbb besichtigen oder durch ein Kameraauge schauen dürfen, wächst die Begeisterung.“
Seit den 3. Elblandfestspielen überträgt der rbb live das größte Kulturevent im Norden Brandenburgs und trägt die Bilder von einem Open-Air-Event in die Wohnzimmer, das alljährlich Tausende Besucher nach Wittenberge lockt. Viele davon kommen aus Berlin und Hamburg, denn die Stadt, in der Paul Lincke einst seine „musikalische Grundausbildung“ erhielt, liegt ziemlich genau zwischen den beiden Metropolen. In diesem Jahr werden dank der Initiative „Kurs Elbe. Hamburg bis Wittenberge.“ steigende Besucherzahlen aus der Hansestadt erwartet.
Und noch ein Tipp: Die ODEG verschiebt am 14. und 15. Juli die Abfahrzeiten der Nachtzüge um eine Stunde, sodass die Gäste der Konzerte nach dem Feuerwerk den Zug nach Berlin erreichen.