Zwischen Ravensbergen und Schlaatz errichteten die einstigen Stadtväter zwei Neubausiedlungen – die Waldstadt I und II. im Süden Potsdams gelegen, leben in diesen zwei Gebieten heute mehr als 15.000 Menschen. durch den Bau neuer Wohnviertel, wie des Brunnenviertels, und der Verdichtung der vorhandenen Flächen entstehen in der Waldstadt weitere Wohnungen für rund 1.000 Menschen.
Ende der 1950er-Jahre, als Potsdam als ehemalige Bezirkshauptstadt wuchs, entstand mit der Waldstadt I das erste zusammenhängende Neubaugebiet nach dem Kriegsende. Auf 1,3 Quadratkilometer baute man bis Ende der 1970er-Jahre über 3.000 Wohnungen. Kaum fertiggestellt, begann im Anschluss daran westlich der Heinrich-Mann-Allee der Bau der Waldstadt II. Hier entstanden auf rund 0,9 Quadratkilometern vornehmlich 5-geschossige Plattenbauten des Typs WBS 70, die im Rahmen des industriellen Wohnungsbaus zu dieser Zeit republikweit errichtet wurden. Dennoch ist die Waldstadt II kein Plattenbaugebiet wie jedes andere. Es wurde direkt in den Wald hineingebaut. Die vorhandene Waldfläche integrierte man in die Höfe und Häuserringe, baute die Häuser sozusagen um den Baumbestand herum. Damit die Bäume mitten zwischen den Häuserzeilen erhalten bleiben konnten, musste man während der Montage der Platten den Kran mehrfach umsetzen. Ein weiteres Novum war die Planung von Mietergärten, sodass eine gewisse räumliche Großzügigkeit zwischen den Häuserzeilen herrscht. Für diesen architektonischen Ansatz erhielt der Architekt der Waldstadt II 1983 den Architekturpreis der DDR. Auch eine umfassende Infrastruktur planten die damaligen Architekten. Noch heute haben sich in der Waldstadt II ein Ärztehaus, eine Tanzschule, Sport- und Fitnesseinrichtungen sowie ein Einkaufscenter etabliert. Selbst die damalige HO-Wohngebietsgaststätte existiert noch, demnächst als italienische Trattoria. Verkehrstechnisch ist die Waldstadt, insbesondere durch die Tramlinien, gut erreichbar. Die in der Nähe befindlichen Natur- und Waldlandschaften, wie der Teufelssee oder die Ravensberge, sind nicht nur bei Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen beliebte Naherholungsgebiete, sondern geben seit 1990 den Straßenzügen in der Waldstadt II ihren Namen. Zuvor waren die Straßen nach Personen des DDR-Regimes benannt. Beispielsweise wurde 1992 aus der Willi-Jentsch-Straße der Straßenzug Am Schlangenfenn, ein Sumpf, gelegen in der Nähe des Teufelssees.
Zurzeit wird die Waldstadt als Baugebiet neu entdeckt. Auf einem ehemaligen Garagenkomplex am Moosfenn baut die Pro Potsdam 105 Wohnungen in drei fünfgeschossigen Häusern. Da das Projekt mit Fördermitteln des Landes realisiert wird, entstehen hier zu 75 % mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen; je nach Art des Wohnberechtigungsscheines zum Mietpreis von 5,50 € bzw. 7,00 € je Quadratmeter.
Die Wohnungsbaugenossenschaft „Karl-Marx“ baut in der Waldstadt II das Quartier Waldgarten. Bis Ende 2018 sollen 113 Wohnungen in fünf vier- bis sechsgeschossigen Häusern bezugsfertig sein. Weitere geförderte Wohnungen entstehen am Tiroler Damm in der Waldstadt I. Die Pro Potsdam baut hier 95 neue Wohnungen. Ein komplett neues Viertel entsteht südlich der Erich-Weinert-Straße auf dem Gelände des Plattenwerkes Potsdam, das zum damaligen Wohnungsbaukombinat Potsdam gehörte. Im neuen Brunnenviertel, quasi Waldstadt III, entstehen 240 Mietwohnungen und 129 Eigentumswohnungen.
Bis Ende 2018 sollen sie bezugsfertig sein. Arrangiert sind die elf Stadthäuser im zeitgenössischen Stil entlang der neuen Brunnenallee. Großzügige und parkähnlich gestaltete Außenanlagen sowie der mittig angelegte Brunnenplatz sollen dem Viertel naturales Flair geben. Der Bauträger KW Development investiert in dieses Bauvorhaben 100 Millionen Euro auf dem rund sieben Hektar großen Gelände. Auch der Potsdamer Tennisclub Rot-Weiss hat in unmittelbarer Nachbarschaft seine neue Sportanlage gebaut.