Deutschland begeht 2019 den 100. Jahrestag der Bauhaus-Gründung als einer der bedeutendsten kulturellen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1919 in Weimar gegründet, 1925 nach Dessau umgezogen und schließlich 1933 in Berlin unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossen, hat das Bauhaus deutschland- und weltweit Spuren hinterlassen.
Das Bauhaus war eine lebendige Ideenschule und ein Experimentierfeld auf den Gebieten der Architektur, der Stadtplanung, der freien und angewandten Kunst, der Gestaltung und der Pädagogik. Im „Bauhaus Verbund 2019“ haben sich die drei Bauhaus-Institutionen in Berlin, Dessau und Weimar, die Bundeskulturbeauftragte, die Kulturstiftung des Bundes sowie elf Bundesländer, darunter Brandenburg, zusammengeschlossen, um das 100. Jubiläum unter dem Motto „Die Welt neu denken“ gemeinsam zu begehen. In Brandenburg beteiligt sich eine Reihe von Einrichtungen und Institutionen am Jubiläumsjahr und lädt dazu ein, sowohl die historischen Zeugnisse des Bauhauses als auch seine Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft neu zu entdecken. „Der Bauhaus-Gedanke steht bis heute für Funktionalität und klare Linien sowie für eine neue Form des Wohnens und Arbeitens, der Kunst und des Designs. Das Bauhaus steht aber auch für ein Kunst- und Architekturverständnis einer modernen und weltoffenen Gesellschaft“, würdigte Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch bei der Präsentation das Brandenburger Programm zum 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses.
Ausgewählte Projekte zum Bauhaus-Jahr:
Die Sonderausstellung „Alltag formen! Bauhaus-Moderne in der DDR“ des Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt in Kooperation mit der Weißensee Kunsthochschule Berlin geht anhand von zahlreichen Alltagsgegenständen den Wechselbeziehungen von politischen Entwicklungen in der DDR und der Bewertung der Bauhaus-Moderne sowie der Umsetzung einer auf Funktionalität beruhenden Gestaltungspraxis nach. Die Ausstellung sowie ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm laufen vom 07. April 2019 bis zum 05. Januar 2020.
Die Einflüsse des Bauhauses auf den Tanz greift die fabrik Potsdam, das internationale Zentrum für Tanz und Bewegungskunst, im Rahmen der Potsdamer Tanztage 2019 auf.
Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst wird in seinem Ausstellungsprojekt „Unbekannte Moderne 2019“ auf Spurensuche zum Bauhaus in der Architektur, im Industriedesign, im Handwerk, in der Malerei und in der Fotografie gehen. Die Ausstellungen in Cottbus und Frankfurt (Oder) werden vom 26. Oktober 2019 bis zum 12. Januar 2020 zu sehen sein.
Mit einem länderübergreifenden Schülerwettbewerb haben die Architektenkammern Berlin und Brandenburg Kinder und Jugendliche auf Spurensuche der Moderne in der Region geschickt.
Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und das Archäologische Landesmuseum widmet den Brandenburgischen Denkmaltag 2019 am 10. Mai in der ADGB-Schule in Bernau denkmalpflegerischen Fragen der Erhaltung von Bauten der Moderne.
Das Land Brandenburg beteiligt sich zudem mit ausgewählten Orten an der bundesweiten „Grand Tour der Moderne“, darunter mit der ehemaligen Gewerkschaftsschule in Bernau, dem Wohlfahrtsforum der AOK in Brandenburg an der Havel, dem Einsteinhaus in Caputh, dem Dieselkraftwerk in Cottbus, dem Wohnkomplex 1–3 in Eisenhüttenstadt, dem Musikheim in Frankfurt (Oder), der Hutfabrik in Luckenwalde und dem Einsteinturm in Potsdam.
Bereits zu sehen ist die Ausstellung „Umkämpfte Wege der Moderne“ im Potsdam Museum. Sie ist dem Maler, Architekten und Potsdamer Wahlbürger Wilhelm Schmid und der „Novembergruppe“ gewidmet und beleuchtet die künstlerische Moderne aus einer besonderen Perspektive. Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Januar 2019.