Als junge Schauspielerin brillierte sie in der Serie „Einzug ins Paradies“, es folgten Filme für die DEFA und das Fernsehen der DDR. Mit „Polizeiruf“, „Tatort“, „In aller Freundschaft“ und „Notruf Hafenkante“ wurde sie einem Millionenpublikum bekannt.
Wie sie für „Troublemaker“ gemeinsam mit Bud Spencer und Terence Hill vor der Kamera stand, Terence Hill am Ende sogar ihr Trauzeuge wurde, wie sie mit Filmlegende Billy Wilder zu Abend aß und warum sie gerne einmal in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung mitspielen würde – davon erzählt Anne Kasprik in ihrem Buch „Ich aus dem Osten“, das im Oktober 2018 im Eulenspiegel Verlag erschien. Eine zweite Auflage ist in Vorbereitung. "
War das Buch für Sie eine Art Autobiografie? Sind Sie nicht zu jung dafür?
Nein, es ist keine Autobiografie, sondern ein Resümee dessen, was bisher in meinem Leben geschehen ist. Beim Schreiben begab ich mich auf eine Zeitreise, die mitunter recht beschwerlich verlief. Erst allmählich kamen all die vielen kleinen Geschichten wieder ins Bewusstsein. Jetzt freut es mich, dass ich mit dem Buch meinem Vater ein sehr persönliches Denkmal setzen konnte. (Anmerk. der Red.: Hans-Joachim Kasprzik war ein bekannter Regisseur und Drehbuchautor, u. a. „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“.)
Wie haben Sie sich dem Thema „Mein Leben“ genähert?
Es war eine intensive Zeit, denn so eindringlich habe ich mich vorher noch nie mit meinem Leben auseinandergesetzt.
Das Buch ist sehr persönlich geschrieben. Beschlich Sie manchmal die Befürchtung, zu viel von sich preiszugeben?
Na klar. Deshalb war die Lesung in meinem Heimatort Kleinmachnow auch die schwerste. Aber beim Schreiben hatte ich es ja selbst in der Hand, was und wie viel ich von den sehr persönlichen Erlebnissen erzähle. Natürlich habe ich überlegt, ob es gut ist zu schreiben, dass nicht alle Träume in Erfüllung gingen. Aber wer glaubt schon diesen Hochglanz-Biografien von Menschen, die sich immer nur geradeaus auf der Erfolgsstraße bewegen? Authentizität war und ist mir wichtig.
Sie sind viel zu Lesungen unterwegs. Welche Reaktionen begegnen Ihnen?
Sehr persönliche. Vor allem nach den Lesungen kommen Leserinnen und Leser zu mir und erzählen mir ihre Geschichten. Auch Menschen, die mich oder meine Eltern von früher kennen, kamen zu mir, manche brachten sogar Fotos mit. Das ist immer sehr berührend und eine ganz andere Begegnung mit dem Publikum als im Theater, denn die Leute kommen ja nur meinetwegen.
Was steht auf Ihrem persönlichen Spielplan? Gibt es endlich einen Rosamunde- Pilcher-Film? Gibt’s ein Anne- Buch zwei, schließlich gibt’s auch die Anne Kasprik aus dem Nahen Osten?
Mein Mann ist der israelische Regisseur, Filmemacher und Fotograf Oren Schmuckler. Natürlich gäbe es da viel zu erzählen. Ich weiß es wirklich nicht. Momentan bin ich erst mal froh, das vorliegende Buch geschafft zu haben. Rosamunde Pilcher steht als synonym, mal nicht die Harte, Taffe zu spielen, sondern in eine Herz-Schmerz-Geschichte eintauchen zu können. Was feststeht, sind weitere Folgen von „Notruf Hafenkante“ als Psychologin und Sozialarbeiterin Karin Berger. Meine Tochter Roni Schmuckler schreibt nach „CHANEL CHANCE“, wo sie auch Regie führte und ich die Hauptrolle spielte, an der Fortsetzung der israelisch-deutschen Geschichte. Aber das braucht Zeit.