Der 9. Universitätsball der Universität Potsdam verwandelte den Campus am Griebnitzsee in eine belebte Piazza. Eine venezianische Gondel, feines Glasharfenspiel, Pasta und Vino – alles erinnerte an Bella Italia.
Da staunte das Rotkäppchen am Haupteingang der Universität Potsdam nicht schlecht, als römische Krieger in Gold, ein italienischer Harlekin und sogar Galileo Galilei selbst den Universitätscampus bespielten. Denn der Universitätsball, der in diesem Jahr erstmalig im Juni stattfand, stand unter dem Motto „Bella Italia“. Rund 700 Gäste freuten sich an diesem lauen Juni-Abend das Leben zu feiern. Und was passt da besser, als sich in das Land, wo die Zitronen blühen, wie Goethe einst dichtete, entführen zu lassen.
Das italienische Motto war mit Bedacht gewählt, denn die Universität Potsdam kooperiert als Mitglied der europäischen Hochschulallianz EDUC mit einigen italienischen Hochschulen. Universitätspräsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. wies in dem Zusammenhang auf die sehr gute Zusammenarbeit mit der Universität Sardinien hin. Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, lobte ihre Alma Mater für die excellente Forschung und Lehre. Erst im Mai konnte die UP diesbezüglich im CHE-Ranking punkten. Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) sah die größte Hochschule Brandenburgs in den Fächern Erziehungswissenschaften, Psychologie und Romanistik besonders gut aufgestellt. Unter den Gästen dieses Abends waren auch einige Stipendiatsförderer. Einer von ihnen ist Gerald Rynkowski, Geschäftsführer der Veinland GmbH. Schon seit vielen Jahren fördert er junge Talente über das Deutschlandstipendium. „Mir geht es dabei um Chancengleichheit und Fachkräftesicherung sowie um den Erhalt des innovativen und etablierten Mittelstandes im Land. Dazu braucht es nicht nur wenige große Ansiedlungen, sondern das tagtägliche innovative Denken vieler“, führt Rynkowski aus.
Die Studentinnen Nora Faust und Luisa Dahlke besuchten zum ersten Mal den Universitätsball. Für Dahlke war es, obwohl schon im 4. Semester, sogar die erste große Veranstaltung im ersten Präsenzsemester. „Es ist interessant, endlich mal zu sehen, wie viele Studenten es hier so gibt“, freute sich die Geschichtsstudentin. Begeistert zeigten sich beide vom guten Essen, dessen Produktion sie dem Studentenwerk gar nicht zugetraut hätten. Das Griebnitzer Mensateam zauberte ein mediterranes Buffet. Vitello Tonnato und Saltimbocca vom Grill, Prosciutto die Parma und Rotbarsch in Zitronen-Thymiansugo fanden nicht nur bei den jungen Damen großen Zuspruch. Kühle Getränke waren ebenso begehrt an diesem Abend, dessen Temperaturen erst gegen 22 Uhr Werte unterhalb der 30 Grad Marke erreichten.
Trotz der sommerlichen Wärme wurde viel getanzt. Die studentische Big Band „Schwungkollegium“ spielte heiße Sambarhythmen und traditionelle Standardtänze und auch DJ Louie Prima legte Italo Pop und viele mitreißende Hits zum Tanzen auf. Um dabei weniger ins Schwitzen zu geraten, wurde die Abendgarderobe zuweilen etwas luftiger und lässiger gewählt. Das sei an einem Abend wie diesen auch erlaubt, wie Modedesigner Marco Marcu erläuterte, denn ein Dresscode, wie häufig an Ballabenden üblich, war nicht verlangt. Dennoch müsse gerade dann alles passen, inklusive der Accessoires.Die italienische Ballnacht endete in der frühen Nacht. Das Cappucetto Rosso am Eingang, unser Rotkäppchen, war zufrieden mit der gelungenen Wiederkehr des Campuslebens.