Zu Gast bei Mitgliedern! Unter diesem Motto lud der BVMW zu einer Besichtigung des Sanierungsgeländes Beelitz-Heilstätten ein. Bauunternehmer Jan Kretzschmar berichtete über Sanierungserfolge und -stolpersteine.
Beelitz-Heilstätten ist bekannt. Von 1898 bis 1930 errichtete die Berliner Landesversicherungsanstalt hier eine Arbeiter-Lungenheilanstalt. Während der Kriege als Lazarett genutzt, war das Gelände bis 1994 unter militärischer Flagge der sowjetischen Truppen. Seit dem verfielen die Gebäude zusehends. „Da muß doch einer mal was machen“, dachte sich der Beelitzer Jan Kretzschmar, Geschäftsführer der KW Development. Und was als vorsichtiges Bauprogramm 2014 begann, profilierte sich zu einem großen Neu- und Altbauprojekt. Denn nunmehr denken die Sanierer nicht mehr in einzelnen Häusern, sondern in Gesamtensembles, die es gilt, denkmalgerecht wieder herzustellen. So entstand die Idee, Beelitz-Heilstätten zu einem neuen Ort zu entwickeln inklusive der notwendigen Infrastruktur von Schule bis Bäcker, von Tierarzt bis Betreutes Wohnen für Senioren. Mit Erfolg, denn Beelitz-Heilstätten wächst. Mittlerweile wohnen hier schon über 6.000 Menschen, anfangs waren es nicht mal 400.
Trotz zahlreicher technischer und ökonomischer Stolpersteine, die so ein Bauprojekt mit sich bringt, sind es aber auch diverse Verwaltungsvorschriften, die Jan Kretzschmar und sein Team regelmäßig mit den Verantwortlichen der Behörden diskutieren müssen. Mit Ironie und Humor berichtete Jan Kretzschmar von Verfahrenstheorien und Verwaltungsrealitäten. Beispielsweise dauern Genehmigungen oft bis zu 18 Monaten, der verwaltungstechnische Plan-
ansatz ist hingegen deutlich kürzer. Zuweilen kommt es zu kostenpflichtigen Versagungen, bspw. den Bau einer Grundschule, oder zu Baustopps für notwendige Dachsanierungen.
Über Wohl und Wehe der deutschen Regulierungspraxis wurde denn auch beim abschließenden BBQ unter den rund 30 Gästen des Abends viel diskutiert. Birgit Derwanz-Dahlmann vom Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) freute sich über den gelungenen Abend und über den Ticketerlös. Üblicherweise fließt dieser dem Gastgeber als Wertschätzung zu, zur Begleichung der Kosten des Abends. In diesem Fall jedoch entschied Jan Kretzschmar, den Betrag in Höhe von 700 € an den Verein Spaß am Tanz e. V. zu geben. Die Spende wurde denn auch zeitnah überreicht. Nach der Aufführung des „Geheimen Gartens“, einer Tanzproduktion in Kooperation mit der Tanzakademie Marita Erxleben und dem Hans Otto Theater, übergab Birgit Derwanz Dahlmann den Spendenscheck.