Wie „grün“ ist der Golfsport?

Das Steinkauz-Projekt im Golf- und Country Club Seddiner See – Foto: Petra Himmel

Im Golfverband Berlin-Brandenburg e. V. (GVBB) sind 27 Golfclubs Mitglieder, in denen rund 25.000 Golfer*innen auf 18 Anlagen spielen. Ziel des Verbandes ist es, den Golfsport einem breiten Publikum nahe zu bringen und sich den Themen Nachhaltigkeit der Anlagen und Förderungen von z. B. der Biodiversität zu widmen. 

Dazu hat er 2021 die Projektarbeit „Engagement im Bereich Biodiversität“ initiiert und von Dr. Beate Licht, Beraterin im Bereich Golfplatzpflege, erstellen lassen. 16 der 18 Golfanlagen nahmen daran teil und konnten Projekte für mehr Biodiversität nachweisen. Die Gesamtfläche der Anlagen beträgt rund 2.000 Hektar, davon befinden sich 1.817 Hektar in Brandenburg. Nur 3 Prozent einer Golfanlage werden intensiv gedüngt, 46 Prozent sind reine Spielfläche, rund 1.000 Hektar sind für Biodiversitäts-Maßnahmen nutzbar – so der GVBB. Neben den Spielbahnen existieren Waldflächen, Gewässer, Streuobstwiesen, Hecken und Bachläufe. 44 Prozent der Golfanlagen sind zudem im Bereich des Wildbienenschutzes engagiert, 14 Anlagen produzieren sogar eigenen Honig. Thomas Himmel, Inhaber Himmel Golf Course Design, Golfplatzdesigner: „Zudem sind Golfplätze nicht oder nur minimal versiegelt. In Berlin, einer der grünsten Metropolen Europas, belaufen sich die Versiegelungsflächen auf etwa 37 Prozent der städtischen Gesamtfläche. London hingegen, als eine der bevölkerungsreichsten Städte Europas, weist einen Versiegelungsgrad von rund 25 Prozent auf. Diese Versiegelungsflächen bestehen aus asphaltierten Straßen, Betonflächen und Gebäuden, die den natürlichen Wasserabfluss behindern. Golfplätze können also sowohl die Auswirkungen von Extremwetterereignissen minimieren als auch zu einer grüneren, gesünderen und lebenswerteren städtischen Umgebung beitragen.“ Golfplätze als Sportanlagen mit großen Extensivflächen haben viel Potential als Habitat für Tiere, Insekten und außergewöhnliche Pflanzen. Auf den Golfplätzen des GVBB ist es das Ziel, Monostrukturen durch aktive Förderung der Biodiversität aufzubrechen. „Das Vorhandensein von Rote-Liste-Arten auf unseren Anlagen, wie Mehlschwalben und Fledermäusen, und die erforderliche, dementsprechende Ko-
operation der Golfanlagen mit Naturschutzorganisationen sind Beispiele dafür”, führt Roderich Wegener-Wenzel, Geschäftsführer des GVBB Wegener-Wenzel aus. Ariane Fränkle, Vizepräsidentin des GVBB, ergänzt abschließend: „Unser Ziel ist es, eine grüne Infrastruktur und Klimaanpassungsstrategien in die Golf-Welt zu integrieren.“

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