Mitte März erhielt die 34-jährige Kimiya Etemadi aus Teltow auf der diesjährigen Meisterfeier der Handwerkskammer Potsdam ihren Meisterbrief. Wir fragten die Friseurmeisterin nach ihren beruflichen Meilensteinen.
Was war Ihr Berufswunsch als Sie noch ein Kind waren?
Ich wollte irgendwas Künstlerisches machen, wollte Malerin werden. An den Friseurberuf habe ich dabei nicht gedacht. Jetzt ist es jedoch der richtige Weg für mich. Und es ist ja auch künstlerisch anspruchsvoll, da man täglich eine perfekt sitzende, gut zum Typ passende Frisur kreiert.
Wie verlief Ihr Weg in Deutschland?
Als ich 2015 meine Heimat Iran verließ, wollte ich eigentlich in Deutschland studieren. Allerdings brach ich das BWL-Studium ab. Da ich schon im Iran das Friseurhandwerk tätig war, wollte ich danach in diesem Bereich tätig werden. Ich nutzte deshalb die Anerkennungsberatung bei der Handwerkskammer Potsdam, um prüfen zu lassen, ob eine Anerkennung des Berufsabschlusses möglich sei. Leider waren die Voraussetzungen nicht erfüllt. Ich entschied mich deshalb für die duale Ausbildung, die es im Iran nicht gibt. Das finde ich in Deutschland ziemlich gut.
Und die Meisterausbildung schlossen Sie gleich an?
Ja, tatsächlich. Ich begann 2019 mit meiner Ausbildung zur Friseurin. Und da ich unbedingt in die Selbstständigkeit gehen wollte, war für mich klar, dass ich dafür auch eine Meisterausbildung mache. Diese habe ich am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk in Götz absolviert. Dort hat es mir gut gefallen. Die Dozenten waren freundlich, alle Fragen wurden gut beantwortet. Insbesondere haben mir der fachtheoretische (Teil 2) und der betriebswirtschaftliche Teil (Teil 3) gefallen.
Wie geht es für Sie jetzt weiter?
Ich befinde mich jetzt in der Gründungsphase, ein Ladengeschäft habe ich zum Glück schon gefunden. Jetzt warte ich noch auf die Zusage des Vermieters. Sollte ich den Zuschlag für das Ladengeschäft erhalten, möchte ich auch die Meistergründungsprämie beantragen. Bis zum Start muss ich noch einige Anträge stellen, viele habe ich schon gestellt. Das finde ich sehr schwer. Das Existenzgründercoaching finde ich hier sehr wertvoll, da es mir wirklich hilft. Außerdem würde ich mir wünschen, dass die Antragsbearbeitung nicht so lange dauert.