Der Glücksbringer

Foto:Annett Ullrich

Anzeige – Maximilian Teuber (27) aus Henningsdorf erhielt in diesem Jahr seinen Meisterbrief. Wir fragten den Schornsteinfegermeister nach seinen beruflichen Meilensteinen.

Warum haben Sie sich für das Schornsteinfegerhandwerk entschieden?
Nach dem Abitur studierte ich zunächst Personalmanagement im Gesundheitswesen. Während des Studiums half ich im Schornsteinfegerbetrieb meines damaligen Schwiegervaters aus. Dabei habe ich festgestellt: Das ist es, das will ich für die Zukunft machen. Also hörte ich mit dem Studium auf, begann mit der Lehre, die ich als bester Schornsteinfeger-Geselle 2020 abgeschlossen habe. Die Meisterausbildung schob ich gleich hinterher.

Was war nicht so leicht während der Meisterfortbildung?
Die Arbeitszeit mit der Schulzeit zu vereinbaren, das war schon eine Herausforderung. Ich habe die Meisterausbildung nebenberuflich gemacht, war also weiterhin Vollzeit im Beruf und an den jeweiligen Wochenenden sowie an den Blockunterrichtstagen auf dem Bildungscampus in Götz bzw. beim Landesinnungsverband in der Stadt Brandenburg. Die Zeit dafür musste ich entweder vor- oder nacharbeiten, denn im Schornsteinfegerhandwerk geht es ja um die Einhaltung von Fristen. Bis zum Jahresende müssen die Ablesungen und Kontrollen durchgeführt worden sein. Die Arbeitszeit auf 20 Stunden die Woche zu verkürzen, ging also nicht. Aber gemeinsam mit meinem Chef und Meister haben wir gesagt: „Das kriegen wir hin.“

Was macht den Beruf des Schornsteinfegers heute aus?
Der Beruf ist im Wandel. Es geht heutzutage immer mehr um grüne Heizungssysteme. Die Energiewende kann der Schornsteinfeger mitgestalten. Und daher bilde ich mich auch weiter, nämlich in Richtung Energieberater sowie auf dem Gebiet der Planung von Wärmepumpen.

Was ist das Schöne an Ihrem Beruf?
Im Schornsteinfegerberuf kann ich mir alle meine Kindheits- und Jugendträume erfüllen: Ich kann klettern, ich darf auf Dächer, ich kann Feuer machen und darf beim Kunden anheizen. So habe ich immer Abwechslung. Außerdem lebe ich sehr frei: Mit Blick auf die Planung und die Gestaltung der Arbeitszeit kann ich sehr eigen- und selbstständig agieren. Zudem „verkauft“ der Schornsteinfeger Glück. Wenn die Leute uns als Glücksbringer sehen und uns daraufhin ansprechen, dann macht mich das auch glücklich.

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