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ANZEIGE – Noch beurteilen die touristischen Unternehmen im Land Brandenburg ihre Geschäftslage als stabil. Die Belastungen bleiben jedoch auch 2025 bestehen, die Risiken steigen.
„Wir nehmen eine verhaltene Stimmung unter den touristischen Unternehmen im Land Brandenburg wahr.“ Das sagt Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, für die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes Brandenburg. „Die Unternehmen berichten uns von einer soliden bis guten Lage, vor allem aufgrund der hohen Nachfrage im vergangenen Sommer. Davon hat vor allem die Beherbergungsbranche profitiert. Zukunftssorgen bereiten den touristischen Unternehmen jedoch die Kostensteigerungen für Arbeit, Energie und Einkauf. Die Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stellt für mehr als zwei Drittel der Befragten ein Risiko dar. Die Rücknahme der Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen seit Januar 2024 spielt hierbei eine Rolle. Die Lage auf dem Fach- und Arbeitskräftemarkt bleibt weiterhin sehr angespannt.“
Dies lässt sich aus den Ergebnissen der gemeinsamen aktuellen Saisonbefragung (23.9 bis 9.10.2024) der Industrie- und Handelskammern Cottbus, Ostbrandenburg sowie Potsdam ableiten. Einbezogen waren 4.800 Leistungsträger aus der Gastronomie, dem Beherbergungsgewerbe, dem Wassertourismus, der Freizeitgestaltung sowie aus der Veranstaltungsbranche.
Zwar beurteilen 92 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Lage als gut oder befriedigend, denn die Auslastung in den Sommermonaten war gut. Dennoch finden Reservierungen und Buchungen kurzfristiger statt. Die Saison wird somit für die Unternehmen weniger planbar. Preissteigerungen und eine veränderte Reisemotivation, die Menschen reisen nach überstandener Corona-Pandemie weiterhin gern ins Ausland, nehmen hier Einfluss.
Sorgen bereiten den Unternehmen die Geschäftserwartungen. Jedes zweite Unternehmen in der Tourismusbranche sieht in den kommenden 12 Monaten eine gleichbleibende Geschäftsentwicklung. Immerhin 39 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer Verschlechterung der Lage.
Der Hauptgrund hierfür sind die Kostensteigerungen sowie die Arbeits- und Fachkräftesituation: Waren es im Herbst 2023 nur fast die Hälfte der touristischen Unternehmen, die keine offene Stellen besetzen können, so sind es mittlerweile mehr als 53,4 Prozent. In der Wintersaison 2024/2025 rechnen weniger als ein Drittel der touristischen Unternehmen mit fallenden Umsätzen. Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Frühjahr 2024. Mehr als die Hälfte der Unternehmen geht jedoch nur von einem gleichbleibenden Umsatzaufkommen aus. Vier von zehn Unternehmen im Gastgewerbe werden die Übernachtungs-/Verzehrpreise in den nächsten Monaten anheben.
Der Anteil an Investitionen in den Unternehmen in der Tourismuswirtschaft im Land Brandenburg ist im Vergleich zum Frühjahr 2024 gestiegen, liegt aber leicht unterhalb der Vorjahreswerte. Ein Fünftel der Unternehmen plant zukünftig steigende Investitionen. Hauptmotiv für Investitionen sind mit großem Abstand Ersatzbedarfe, gefolgt von Produktinnovationen und Kapazitätsausweitung.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat Probleme, offene Stellen zu besetzen. Gesucht werden insbesondere Schulabgänger für die Ausbildung, auch Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und natürlich Arbeitnehmer mit einer dualen Berufsausbildung.