Karsten Schwanke, Meteorologe, Fernsehmoderator und Autor
Wer macht eigentlich das Wetter? Die TV-Moderatoren garantiert nicht, auch wenn sie manchmal unsere volle Packung Aufruhr abbekommen, wenn sie für das endlich mal freie Wochenende Dauerregen oder für den Kurzurlaub am Strand ein stabiles Tief ankündigen. Wetter hat Karsten Schwanke schon immer fasziniert. „Das Brandenburger Wetter hat mich zum Wetterfrosch werden lassen. Und der Winter 1978/79 war das Beste, was mir in meiner Kindheit passieren konnte: Wir haben Iglus gebaut, waren jeden Tag mit den Skiern unterwegs oder Schlittschuhe laufen. Abends saß ich am Fenster, schaute dem Flockenwirbel zu und hoffte darauf, dass am nächsten Morgen der Schnee bis zu uns in den dritten Stock reichen würde“, erinnert sich der 1969 in Ziesar geborene Brandenburger, dessen erste berufliche Station der Meteorologische Dienst der DDR in Potsdam war."
1995 moderierte er zum ersten Mal das Wetter im Ersten. Schnell zeigte sich, dass der diplomierte Meteorologe die Fähigkeit besitzt, komplizierte, vielschichtige Zusammenhänge leicht verständlich in die abendlichen Wohnzimmer zu bringen. Diese Fähigkeit, sein vielseitiges naturwissenschaftliche Wissen und eine sympathische Ausstrahlung ließen ihn zu einem der populärsten Wissenschaftsmoderatoren werden. In Formaten wie der Kindersendung „Chamäleon“, der Wissenssendung „Kopfball“ der ZDF-Reihe „Abenteuer Wissen“ – ausgezeichnet mit der Goldenen Kamera – vermittelte er Wissen, erklärte Wetterlagen, Wetterphänomene und die Zusammenhänge zwischen Wetter und Klima. Karsten Schwanke schrieb Bücher, drehte Reportagen und ist gegenwärtig mit der Reportagereihe „SMS – Schwanke meets Science“ auf ARD-alpha zu erleben. In jeweils fünf Folgen à 15 Minuten erkundet Karsten Schwanke die Vielfalt von Forschungsorten und Forschungsthemen in Deutschland. Seine Produktion „Klimawandel und die Waldbrände in Kalifornien“ brachte ihm „für seine präzise Analyse der Klimawandelfolgen anhand der Waldbrände in Kalifornien“ die Nominierung für den Grimme-Preis 2019 ein. Das knapp fünfminütige Online-Video erklärt die bereits jetzt spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Schon innerhalb der ersten fünf Tage nach den ersten Postings wurde es mehr als zwei Millionen Mal aufgerufen und erreichte über die verschiedenen Social-Media-Accounts 4,4 Millionen Nutzer.
„Der Klimawandel macht aber auch vor Brandenburg nicht halt. Längere Frostperioden sind immer seltener, dafür werden die Sommer wärmer und sonniger, aber auch trockener, wie wir im letzten Jahr erleben mussten. Doch trotz aller Veränderungen: Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten, den Wind, den blauen Himmel mit den weißen Cumulus- Wolken. Das gehört für mich genauso zu Brandenburg wie meine Heimatstadt Ziesar, das Havelland und die sandigen Kiefernwälder“, so Karsten Schwanke.
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