Die großen und kleinen Bühnen der Metropolregion formen zusammen eine bunte, vielfältige Theaterlandschaft. Sind Frauen in Führungspositionen am Theater unterrepräsentiert? Die es geschafft haben, stellen Weichen, setzen Zeichen. Wir stellen Vordenkerinnen, Teamentwicklerinnen, Weltbürgerinnen, Visionärinnen und Macherinnen vor. Was sie eint? Große Kunst und große Sorgen in Zeiten knapper Kassen.
Botschafter Berlins
Längst hat sie aufgehört die Länder zu zählen, in die sie mit einem der weltweit führenden Ensembles reiste. Seit der Saison 2017/2018 ist Andrea Zietzschmann Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker. „Für uns alle ist ganz wichtig, dass wir internationale Botschafter dieser fantastischen Stadt, dieser Musikmetropole Berlin sind. In Ländern wie Japan, Südkorea, Taiwan, China, USA … spielen wir regelmäßig in den größten und schönsten Konzertsälen. Mit unserem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko haben wir uns das Ziel gesetzt, in Ländern aufzutreten, in denen wir noch nie waren“, berichtet die Intendantin, die gerade von einer gefeierten Tournee der Philharmoniker – mit Konzerten in der New Yorker Carnegie Hall – zurückgekommen ist. Andrea Zietzschmann studierte Musikwissenschaft, Betriebswirtschaftslehre und Kunstgeschichte in Freiburg, Wien und Hamburg sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin – diese Vielfalt ist eine gute Basis, die täglichen Anforderungen des Intendantinnen-Lebens zu meistern. Doch bei allen Herausforderungen überwiegt bei Andrea Zietzschmann die Freude, für „diese fantastischen Persönlichkeiten aus 34 Nationen den Boden zu bereiten, dass die künstlerische Arbeit gelingt. Ich arbeite dafür, dass die Rahmenbedingungen für die große Kunst des Orchesters stimmen“, so die Intendantin, die in den 1990er Jahren gemeinsam mit Claudio Abbado das Mahler Chamber Orchestra initiierte, dass sie bis 2003 als Intendantin leitete. Nach Stationen beim Hessischen Rundfunk ging Andrea Zietzschmann zum Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, wo sie alle vier Klangkörper und Konzertangebote des Vierländer-Senders managte, einschließlich des Einzugs des NDR Elbphilharmonie-Orchesters in die neu eröffnete Elbphilharmonie. Ihre Erfahrungen aus all diesen Jahren: „Die Berliner Philharmoniker sind ein sehr demokratisch organisiertes Ensemble mit vielen Gremien. Durch diese vielfältige Beteiligung, tief verankert in der DNA des Orchesters, ist die Zufriedenheit der Musikerinnen und Musiker am Ende des Tages viel höher als in anderen Ensembles, die ich kennen gelernt habe.“
www.berliner-philharmoniker.de
Begeisterung wecken und erhalten
Die traditionsreiche Staatsoper Unter den Linden vereint 275 Jahre Tradition mit künstlerischer Moderne und Qualität wie kaum ein anderes Haus. Menschen aus der ganzen Welt kommen in den komplett sanierten Knobelsdorff-Bau im Herzen Berlins, um Oper zu erleben. Wie gelingt es über einen so langen Zeitraum, das beste Haus am Platz zu sein? „Die Herausforderung liegt darin, die Tradition und Exzellenz dieses besonderen Hauses zu bewahren und gleichzeitig neue Wege zu gehen und Innovationen zu wagen. Einerseits pflegen wir das große Erbe der Operngeschichte auf höchstem künstlerischem Niveau, andererseits entwickeln wir kontinuierlich neue Formate, um ein breites und diverses Publikum zu erreichen. Die Exzellenz unseres Ensembles, unserer beiden großen Kollektive – Staatskapelle und Staatsopernchor – unter der Leitung von Generalmusikdirektor Christian Thielemann, die große Begeisterung unserer Mitarbeitenden und die Offenheit, neue Wege zu gehen, sind dabei die Schlüssel“, erklärt Elisabeth Sobotka diese Herausforderung. Die in Wien geboren Intendantin studierte in ihrer Heimatstadt Musik- und Theaterwissenschaft sowie Publizistik. Zu ihren künstlerischen Stationen gehörten die Oper Leipzig, die Wiener Staatsoper, die Oper Graz und die Bregenzer Festspiele. Nach Berlin kehrte Elisabeth Sobotka 2024 zurück, denn bereits von 2002 bis Ende 2007 hatte sie an der Staatsoper die Position der Operndirektorin inne. In all ihren Berufungen lag ihr ein Thema immer besonders am Herzen: Jungen Menschen die Auseinandersetzung und Begegnung mit der faszinierenden und inspirierenden Kunstform Oper ermöglichen. Das wird in der aktuellen Spielzeit besonders erlebnisreich, denn „wir bringen erstmals eine speziell für Kinder erarbeitete Version von Carl Maria von Webers berühmter Oper Der Freischütz als Mitmachoper auf die Bühne der Staatsoper. Im Lehrplan der Schulen wird den künstlerischen Fächern immer weniger Raum gegeben. Angesichts dieser wachsenden Herausforderung möchten wir mit solcherart Produktionen einen aktiven Beitrag leisten, um kulturelle Bildung lebendig zu halten. Besonders wichtig ist es uns dabei, auch Kinder zu erreichen, die durch ihr Umfeld nicht selbstverständlich mit der Kunstform Oper in Berührung kommen oder die Möglichkeit haben, ein Instrument zu erlernen. Gerade diesen Kindern möchten wir mit der Magie der großen Bühne und der eindrucksvollen Atmosphäre unseres Zuschauersaals eine erste Begegnung mit der faszinierenden Welt der Oper ermöglichen – und eine Begeisterung wecken, die sie idealerweise, ein Leben lang begleitet.“
www.staatsoper-berlin.de
Vielfalt mit Profil
Selbst Menschen, die sich eine Stadt nicht durch Theater erschließen, kennen in Potsdam das Hans Otto Theater. Der markante Bau am Ufer des Tiefen Sees mit seiner dreifach gestaffelten muschelförmigen Überdachung zum Wasser ist das Flaggschiff des Kunst- und Kulturquartiers Schiffbauergasse in der Brandenburger Landeshauptstadt. Seit Beginn ihrer Intendanz stößt Intendantin Bettina Jahnke den Bürgerdialog in Potsdam mit ihrem hohen künstlerischen Anspruch an. „Vor allem durch die Themenauswahl des Spielplans holen wir den Diskurs der Stadt, der auf der Straße liegt, ins Theater. Und manchmal schaffen wir es, ein Diskursthema zu setzen“, so die in Wismar geborene Theaterwissenschaftlerin. Sie nennt beispielhaft die Inszenierung „7½ Brücken – Ein Potsdam-Porträt“, mit der die Spielzeit 2024/25 eröffnet wurde. „Hier behandeln wir die Stadt ganz konkret auf der Bühne: Wo kommt sie her? Wer schreibt Stadtgeschichte? Wer wird ausgegrenzt, überschrieben? … ein sehr komplexer Bilderbogen und ein wissensreicher, unterhaltsamer musikalischer Abend.“ Das Hans Otto Theater als Stadttheater, – das längst über die Stadtgrenzen hinaus wahrgenommen wird – bietet auf bis zu fünf Spielstätten die ganze Vielfalt vom Musical bis zum Kinderstück, vom Klassiker bis zur zeitgenössischen Dramatik. Auch Lesungen und Gesprächsreihen stehen auf dem Spielplan sowie alljährlich die Potsdamer Winteroper im Schlosstheater des Neuen Palais. Zu einem stadteigenen Klassiker ist längst das Theaterspektakel „SchauSpielFenster“ geworden, mit dem sich das Ensemble traditionell aus der Sommerpause zurückmeldet. Ein neues Format, das Anfang Dezember Premiere hatte, ist die Kinderwagen-Vorstellung. „Zur Themenvielfalt kommt die ästhetische Fülle auf der Bühne, bei den Kostümen, in der Ausstattung“, erklärt die Intendantin. Fast 20 Premieren wuppt das Hans Otto Theater in einer Spielzeit, an dem ein Ensemble arbeitet, das unter der Intendanz von Bettina Jahnke dem Haus eng verbunden ist.
www.hansottotheater.de
Viel Kunst im Provisorium
Seit vielen Jahren gelingt der Komischen Oper ein Glanzstück: Die Balance, sich den wichtigen Fragen des gesellschaftlichen Lebens zu stellen, und gleichzeitig Schwung in den Alltag zu bringen. „Dafür stehen wir“, sagt Susanne Moser, die vom Schauspielhaus Wien (schon hier arbeitete sie mit Barrie Kosky zusammen) 2005 an die Komische Oper nach Berlin kam. „Das Opernhaus hat im Laufe seiner Geschichte viele Höhen und Tiefen gemeistert. In den letzten Jahren können wir auf sehr viele erfolgreiche Inszenierungen verweisen, die sich auch in den Zahlen widerspiegeln“, erklärt die gebürtige Salzburgerin, die bereits während ihres Studiums der Betriebswirtschaft in Wien im Kulturbereich tätig war. 2017 folgte der Beschluss zur Generalsanierung des Opernhauses in der Behrenstraße, „die wirklich dringend notwendig war“, so Susanne Moser. Gern verweist sie darauf, dass die großen Bühnen in Wien im Jahr mehrere Millionen erhalten, um „die großen Theatergebäude instand zu halten.“ In Berlin reicht das Geld der öffentlichen Hand gerade einmal, die vorgeschriebenen TÜV-Prüfungen zu bezahlen. Die versprochene Generalsanierung ließ auch nach dem Beschluss von 2017 auf sich warten … „Ich bin froh, dass wir im September 2023 ins Schillertheater umziehen konnten, denn wir konnten in der Behrenstraße nicht mehr spielen.“ Umso dramatischer war der Schock für das gesamte Ensemble nach der Nachricht über einen möglichen Baustopp im Sommer. „Wer jetzt den Bau stoppt, verursacht eine Kostenexplosion“, weiß die Intendantin. Aber auch unter diesen widrigen Umständen leistet das Ensemble Großartiges. „Wenn ein ganzes Opernhaus umzieht in ein Haus wie das Schillertheater, das eigentlich zu klein ist, bedeutet das, alles neu einzurichten, jedes Bühnenbild anzupassen, jedes Kostüm nach der Vorstellung auszulagern …“, berichtet die Intendantin, die stolz darauf ist, dass trotz dieser Hürden die künstlerische Arbeit auf dem hohen Level bleibt. Der realistische Wunschtermin der Rückkehr ins Stammhaus? Susanne Moser überlegt, verweist auf die Erfahrungen der Staatsoper Unter den Linden und nennt dann schließlich das Jahr 2029, „sehr gern auch noch früher“, hofft sie.
www.komische-oper-berlin.de
Am Rand und mittendrin
Das Theater am Rand im 21-Seelen-Ort Zollbrücke direkt am Ufer der Oder kann sich mit vielen Superlativen schmücken, aber das passt so gar nicht zur Ruhe am östlichen Rand Brandenburgs, „zur Kargheit der unverbauten Landschaft und zum stillen weiten Himmel“, erklärt Almut Undisz, die nach dem Studium (Germanistik und Psychologie) vor nunmehr fast 30 Jahren in den Oderbruch kam und sich in diese Naturlandschaft, „in der das Auge ruhen kann“, verliebte. Ohne Natur kein Theater am Rand, das nach den Anfängen im Fachwerkhaus seit 2006 ein neues Haus bespielt. Das markante Gebäude mit seinem bemoosten Dach und dem Zauberhut kuschelt sich an die Oderwiese. In der warmen Jahreszeit wird die Landschaft selbst zum Bühnenbild, wenn das Theater seine Seitenwände öffnet und die Weite des Raumes bespielt wird. Rund 25.000 Zuschauer kommen pro Jahr, manche aus der Nachbarschaft, andere von weit her. Das Theater am Rand bietet einen Spielplan, der so abwechslungsreich wie das Wetter im Oderbruch ist. Neben den Eigenproduktionen – aktuell beispielsweise die szenische Lesung „Zwischen Welten“ nach dem Roman von Juli Zeh –, gibt es neun Monate im Jahr Lesungen, Konzerte, Workshops, Filmabende, Theaterprojekte, Stücke für junge und ganz junge Zuschauer. Vielfalt und Herausforderungen gleichen dem Arbeitsalltag von Almut Undisz. Die Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin plant und kontrolliert die Budgets, beantragt Fördermittel, verpflichtet in enger Abstimmung mit Thomas Rühmann – Mitbegründer des Theaters und bekannt aus der ARD-Serie „In aller Freundschaft“ – Künstler aus dem ganzen Land für Gastspiele, erstellt den Spielplan, koordiniert Termine, schreibt Verträge, verfasst Text für die Kommunikation und managt den Alltag am Theater. Almut Undisz, deren Rat und Erfahrungen bei mehreren Kulturformaten in der Region gefragt sind, mag diese Fülle in einem Haus, das die Menschen in der Umgebung gern „unser Theater“ nennen.
www.theateramrand.de
Theater in ernsten Zeiten
„Die Zeiten sind ernst – und damit meine ich auch, aber nicht nur die Sparpläne, denen sich die Kunst und Kulturlandschaft Berlins gerade gegenübersieht“, bekundet Iris Laufenberg, Intendantin am Deutschen Theater, das zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum gehört. Große Namen, legendäre Inszenierungen prägen die Geschichte des Hauses in der Schumannstraße. Neben den Klassikern widmen sich die drei Bühnen (die DT Bühne mit 600 Plätzen, die Kammer mit 230 Plätzen sowie die seit 2006 bestehende Box, eine variable Spielstätte mit maximal 80 Plätzen) der zeitgenössischen Dramatik und den gesellschaftlichen Zusammenhängen der Gegenwart. Das prägt die künstlerische Arbeit von Iris Laufenberg, die sich mit ihrer Arbeit mutig in den gesellschaftlichen Dialog einmischt. „Was mich bewegt und empört, als Demokratin, Theaterfrau und (Wahl-)Berlinerin, ist die von demokratischen Parteien selbstgemachte Erosion unserer Demokratie. NSU, AfD, Reichsbürger hier bei uns in Deutschland, immer mehr Autokraten in unserer direkten europäischen Nachbarstaaten, Trump und Musk in den USA – Und was sind die Antworten unserer Politiker*innen in Deutschland auf diese Zersetzung der Demokratie um uns herum? Kultur- und Sozialabbau seitens des Bundes und des Senates hier in Berlin!“, so die Intendantin, die Angewandte Theaterwissenschaft studierte und mehr als zehn Jahre das Theatertreffen der Berliner Festspiele leitete. In allen ihren beruflichen Stationen förderte sie junge Autoren und Regisseuren.
Sieht sie politische Konzepte, Gespräche auf Augenhöhe, gemeinsamen Ziele für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Ihre Antwort: „Die Gefahr, die von rechts ausgeht, wurde lange unterschätzt – und sie wird es noch! Und das, obwohl die letzten Wahlen auch in Deutschland gezeigt haben, das eine erwiesenermaßen die Demokratie Stück für Stück vernichten wollende Partei in der Wählergunst stetig steigt. Jetzt kurz vor den nächsten Wahlen, sollten wir all das stärken und weiter aus- und aufbauen, was in unserer Gesellschaft Gutes vorhanden ist. Schluss mit diesen Rasenmäher-Einsparungen. Die Zeiten sind zu ernst!“
www.deutschestheater.de
Rückblick – Gegenwart – Ausblick
Vom Barock bis zur Musik von lebenden Komponisten. „Ich liebe an der Kammerakademie ganz besonders, dass wir uns durch vier Jahrhunderte Musikgeschichte bewegen“, bekennt Adriana Kussmaul, die seit 2023 den künstlerischen Teil der Geschäftsführung der Kammerakademie Potsdam (KAP) verantwortet. Seitdem führt das renommierte Orchester regelmäßig auch zeitgenössische Werke auf, „denn es ist unser gesellschaftlicher Auftrag, die Musik unserer Zeit zu spiegeln“, erklärt die Musikwissenschaftlerin, die in Heidelberg, Salamanca und Berlin studierte. Bereits während des Masterstudiums an der Humboldt-Universität war sie in einer Künstleragentur tätig, die dafür arbeitete, dass Musik lebender Komponistinnen und Komponisten Gehör findet. Adriana Kussmaul kommt aus einer musikalischen Familie und erlebte schon als Kind den Reichtum der Klänge. Später entschied sie sich für eine Ausbildung im Fach Cello. Im September 2021 begann sie ihre Arbeit bei der KAP als Dramaturgin und Programmplanerin. Von Beginn an begeisterte sie der tiefe Gedankenaustausch mit den Musikerinnen und Musikern, „denn was wir spielen, wird nicht am Schreibtisch entschieden.“ Zu Hause ist die im Jahr 2001 gegründete Kammerakademie Potsdam im Nikolaisaal. Neben klassischen Bühnenauftritten bietet das mit vielen Preisen ausgezeichnete Ensemble vielfältige Formate von großen Orchesterkonzerten über Kammermusikabende bis zu interaktiven Familienkonzerten und Workshops für Schulen und Kitas. Alljährlich führt das Ensemble mit der Potsdamer Winteroper im Schlosstheater im Neuen Palais die 250-jährige Operntradition Potsdams in die Gegenwart. In diesem Winter steht Joseph Haydns „Armida“ auf dem Spielplan. „Während meiner Zeit in der Musikagentur besuchte ich Konzerte der Kammerakademie und war fasziniert von der Spielfreude der Musikerinnen und Musiker. Damals dachte ich mir: Mit diesem begeisterungsfähigen Ensemble möchte ich arbeiten.“
www.kammerakademie-potsdam.de
Die Wegbereiterin
Eigentlich wollte sie Journalistin werden, aber die Liebe zu den darstellenden Künsten war stärker und so begann die Karriere von Anke Politz 1999 in einer PR-Agentur in der Berliner Kulturszene. Fünf Jahre später fand sie ihre berufliche Heimat im Chamäleon Theater in den Hackeschen Höfen, übernahm 2007 die Direktion und 2011 die künstlerische Leitung. Der prächtige historische Ballsaal im feinsten Jugendstil wurde nach der Wende komplett saniert und ist seit 2004 Heimat des Chamäleons, das mit dem Zeitgenössischen Zirkus ganz neue Horizonte öffnete und längst international bekannt ist. Companies von Kanada bis Down Under stehen auf der Bühne, wobei das, was sie tun eher mit fliegen, schwingen, wirbeln, rollen, tanzen, schweben … zu beschreiben ist, denn der Zeitgenössischer Zirkus – auch Neuer Zirkus oder Cirque Nouveau – ist eine junge Bühnenform, „die theatrale und spartenübergreifende Interpretation einer künstlerischen Grundidee“, erklärt Anke Politz sachlich die kraftvolle Magie, die jeder der Inszenierungen innewohnt. Als Gesellschafterin und Intendantin der Chamäleon Berlin gGmbH prägte sie gemeinsam mit Geschäftsführer Hendrik Frobel das Profil des Chamäleons als Produktionshaus für die internationale und deutsche zeitgenössische Zirkusszene und als Kreativplattform für Künstler dieses körperbetonten Genres, das keine Sprache braucht. Das Chamäleon ist ein Sehnsuchtsort. Für das Publikum und die Künstler, „denn es gibt weltweit keine Bühne, die mehrmonatige Spielzeiten en suite mit Garantie anbietet“, so Anke Politz, deren Meinungen und Erfahrungen in mehreren Fachgremien gefragt ist. Sie engagiert sich ehrenamtlich als 2. Vorsitzende des Bundesverbands Zeitgenössischer Zirkus (BUZZ) wie auch als Mitglied des Vorstands des Landesverbandes der freien darstellenden Künste (LAFT). Mit dem surreal-charmanten Stück „Play Dead“ eröffnet das junge kanadische Ensemble People Watching im Januar 2025 die neue Spielzeit im Chamäleon Berlin. Mit einer Mischung aus Akrobatik, Bewegungstheater und Tanz erzählen die Performer ohne Worte kleine Geschichten aus dem Leben …
www.chamaeleonberlin.com